Die Fähigkeit, im Frieden mit anderen Menschen und mit der Welt zu leben, hängt sehr weitgehend von der Fähigkeit ab, im Frieden mit sich selbst zu leben.

Thich Nhat Hanh

Paarcoaching / Integrative Paartherapie

In meinem paartherapeutischen Ansatz verstehe ich ein Paar als System in einem gemeinsamen Zusammenspiel, in dem beide einen Anteil an einem Problem oder einer Krise haben. Diese können sich in einer bestimmten Dynamik verhalten, indem beide ein bestimmte verfestigte Rolle eingenommen haben.

Wenn diese zu starr und unbeweglich wird, gerät das Paar aus der Balance und somit in eine Krise. Lebenskrisen, berufliche oder familiäre Überforderung, „aushäusige Verliebtheit“ eines Partners, können Ausdruck eines ungelösten inneren Konfliktes sein, bzw. Hinweise auf eine nötige Veränderung oder Entwicklung anzeigen. Häufig leiden dann beide, oder der Partner/die Partnerin, an der nicht mehr gelingenden Kommunikation, des fehlenden Austausches, sexueller Lustlosigkeit, an dem sich wiederholenden Streitthemen oder nicht gelingenden Konfliktbewältigung. Gemeinsamkeiten gehen dann möglicherweise verloren, alte Themen aus der Lebensgeschichte tauchen auf und werden ggf. dem Partner/ der Partnerin als schuldhaft zugewiesen. Symptome und Probleme gelten auch hier als Hinweise für anstehende Veränderungen und Entwicklungen.

Ausgehend davon, dass man den anderen nicht verändern kann, sondern selbst etwas verändern und damit in der Beziehung viel bewirken kann, ist es sinnvoll mit Hilfe eines unbeteiligten Dritten, werturteilsfreieren Kontakt zu den eigenen Anteilen zu finden. Das bewusst werden und annehmen eigener Anteile führt in eine verbesserte Selbstverantwortung und  Selbstbeziehung und somit in ein „ausbalancierteres“ Miteinander. Blickrichtungen und Perspektiven zu wechseln, um das System und das Zusammenspiel zu verändern, ist ebenso hilfreich, wie ein Verständnis für die  Krise selbst und Zugang zu den eigenen dahinterliegenden Bedürfnissen zu finden. Entwicklungsperspektiven und konkrete Lösungsschritte können praxisnah in einem gemeinsamen Prozess erarbeitet werden.

Ein paartherapeutischer Prozess kann so auch ein neuen Zugang und Verständnis für das Eigene und den Partner/die Partnerin finden und Krisen können als Wandlungsprozesse und Reifungsprozesse, als neue Handlungsoptionen und Haltungen genutzt werden.